Länge | 12,51 km |
---|---|
Dauer | 4:27 Std |
Schwierigkeitsgrad | Mittelschwer |
Höhenunterschied | 394 Meter |
Höhenmeter absteigend | 297 Meter |
Tiefster Punkt | 303 m ü. M. |
Höchster Punkt | m ü. M. |
In Wurfweite der tschechischen Grenze: die Trekkingtour Forststeig. Ein knapp 100 Kilometer langer Weitwanderweg, der Wanderer durch wilde Elbsandstein-Landschaften führt …
Angelegt wurde der Forststeig so, dass er selbst kleine Orte meidet und fast nur auf sonst kaum genutzten schmalen Pfaden durch zum Teil wild wuchernden Wald führt – ideal für Trekking-Fans, die aus Zeit-, Budget- oder Flugschamgründen ihren Kanada- oder Schwedenurlaub ins eigene Land verlegt haben oder für Naturliebhaber, die es gerne ruhiger haben, als man es von der anderen Elbseite der Sächsischen Schweiz kennt.
Kompletten Artikel kaufen

Eine Trekkingtour durch die Sächsisch-Böhmische Schweiz
Sie erhalten den kompletten Artikel (8 Seiten) als PDF
Die 6 Etappen des Forststeigs im Überblick
Zum Taubenteich
Von Kleingießhübel (oder Schöna) geht es auf den Großen Zschirnstein (top Aussicht!). Dann Abstieg über die Westflanke, am Zschirnstein-Biwak vorbei und auf schönem Grenz-pfad durch mystischen Wald. Man passiert eine Quelle, Bachläufe und erreicht bald das Taubenteichbiwak.
Über den Schneeberg
1,5 km hinter dem Biwak verlässt man den Grenzpfad nach Süden (CZ) bis zu einem Bauernhof. Dort 2 km auf Teerweg bis über die Straße Děčin-Tisá und auf Wanderweg über den Schneeberg (Einkehr, Aussicht). Dahinter kurz an der Straße, dann rechts auf Forstpiste nach Ostrov.
Länge | 13,81 km |
---|---|
Dauer | 4:48 Std |
Schwierigkeitsgrad | Schwer |
Höhenunterschied | 322 Meter |
Höhenmeter absteigend | 264 Meter |
Tiefster Punkt | 399 m ü. M. |
Höchster Punkt | m ü. M. |
Zur Kamphütte
Die zweitschönste Etappe führt vom Zeltplatz bis kurz vor die Felsenstadt von Tisá (s. Tipps) und auf schmalem Pfad oberhalb der Tisáer Wände zum Zeisigstein (Aussicht mit Gipfel-buch). Danach durch dichten Wald zur Kamphütte. Kurz davor unbedingt auf den ausgeschilderten Sachsenstein steigen bzw. leitern, er bietet eine tolle Aussicht ins Bielatal.
Länge | 14,79 km |
---|---|
Dauer | 4:54 Std |
Schwierigkeitsgrad | Mittelschwer |
Höhenunterschied | 211 Meter |
Höhenmeter absteigend | 255 Meter |
Tiefster Punkt | 458 m ü. M. |
Höchster Punkt | m ü. M. |
Durchs Bielatal
Von der Hütte führt ein Pfad ins Bielatal, vorbei an Quellen, Höhlen und irren Felstürmen – die beste Forststeig-Etappe! Nachdem man dem Bielatal entstiegen ist, folgt man dem etwas weniger attraktiven Weg zur Rotsteinhütte. Dahinter wird’s aber wieder schön: an Rot- und Katzenstein vorbei geht es zum Spitzstein und gleichnamigen Biwak.
Länge | 25,60 km |
---|---|
Dauer | 8:53 Std |
Schwierigkeitsgrad | Schwer |
Höhenunterschied | 585 Meter |
Höhenmeter absteigend | 640 Meter |
Tiefster Punkt | 414 m ü. M. |
Höchster Punkt | m ü. M. |
Ins Felslabyrinth
Vorbei an einem Waldtümpel erreicht man auf schönem Pfad den Lampenstein (Blick auf Quirl, Pfaffen- und Papststein). Wer Wasser braucht, verlässt kurz danach den Forststeig und geht durch den Ort Bielatal zum Langenhennersdorfer Felslabyrinth und danach zum Nikolsdorf-Biwak.
Länge | 12,22 km |
---|---|
Dauer | 4:11 Std |
Schwierigkeitsgrad | Mittelschwer |
Höhenunterschied | 277 Meter |
Höhenmeter absteigend | 310 Meter |
Tiefster Punkt | 356 m ü. M. |
Höchster Punkt | m ü. M. |
Über Pfaffe und Papst
Die Schlussetappe ist ein Juwel! Erst recht, wenn man den Pfaffenstein »mitnimmt«. Dazu wechselt man hinter dem »Quirl« vom Forststeig auf den Malerweg. Er führt über den Pfaf-fenstein (Einkehr, Barbarinenaus-sicht) zum Gohrischstein. Hier geht’s wieder auf den Forststeig und über Papststein und Kleinhennersdorfer Stein nach Kleinhennersdorf und mit dem Bus 244 nach Kleingießhübel.
Länge | 16,19 km |
---|---|
Dauer | 6:07 Std |
Schwierigkeitsgrad | Schwer |
Höhenunterschied | 504 Meter |
Höhenmeter absteigend | 587 Meter |
Tiefster Punkt | 330 m ü. M. |
Höchster Punkt | m ü. M. |
Was ihr vor der Trekkingtour auf dem Forststeig geplant haben solltet:
- Jahreszeit: Die Biwak- und Übernachtungshütten stehen von Anfang April bis Ende Oktober offen, auch der Zeltplatz in Ostrov ist in dieser Zeit geöffnet (bitte Covid-19-bedingt vorher prüfen: podcisarem.cz/de). Da der Andrang groß ist, sollte man die Hochsaison/Ferienzeit meiden.
- Ausrüstung: Wassersack und Wasserfilter sind essenziell, denn saubere Quellen gibt es kaum. Auch das Wasser aus den Regenauffangbehältern (an jeder Trekking-Hütte) – sofern sie noch welches enthalten – muss ge-filtert werden. Ebenfalls Pflicht: Isomatte und Schlafsack (auch für die Hütten) sowie Kocher, Besteck, Proviant und Mückenmittel.
- Trekking-Tickets: Für die Trekking-Camps und -Hütten auf dem Forststeig benötigt man »Trekking-Tickets«, die man vor Ort entwertet und bei Kontrollen vorzeigt. Ein Ticket kos-tet 5 € (Zelt/Biwak) und 10 € (Hüt-te), Kindertickets je 1 €. Man kann die Tickets in Bad Schandau und Umgebung oder auch online auf forststeig.de erwerben (hier gibt es auch eine Liste der Verkaufsstellen).
- Mit Hund: Der Forststeig führt durch Landschafts- und Naturschutzgebiete der Sächsisch-Böhmischen Schweiz, eine Leine sollte also mit. In die Biwakschachteln und Hütten dürfen keine Hunde, auf den Trekking-Camps sind sie erlaubt, ebenso auf dem Zeltplatz in Ostrov (da auch im Restaurant – wenn sie sich mit der Hündin des Besitzers verstehen). Die Wege sind für Hunde gut begehbar, es gibt auf dem Forststeig aber kurze Leiterpassagen (evtl. Geschirr anlegen).
- Literatur: Forststeigführer, 2018, 20,90 €, Berg- & Naturverlag Rölke (sehr informativ). Unterhaltsam: Der Bergsteiger in der Sächsischen Schweiz von Rudolf Fehrmann, 2002, Reprint der Originalausgabe von 1908, 18,90 €, fehrmann-fuehrer.de
Unterkünfte auf dem Forststeig in der Sächsisch-Böhmischen Schweiz:
Trekking-Camps/Hütten: Seit 2020 gibt es (statt vorher vier) sechs Biwaks sowie fünf Hütten. Die Benutzung ist nur mit Ticket (s. o.) erlaubt – und nur in der Zeit von 16 bis 10 Uhr, beides wird kon trolliert. Es gibt weder Strom noch Besteck, Abfalleimer oder Klopapier – aber immer eine Komposttoilette.
Zeltplatz/Pensionen: Der Zeltplatz in Ostrov liegt idyllisch, ist aber im Sommer oft über-voll. Alternativ bietet sich das benachbarte Hotel Ostrov an (hotelostrov.com) oder, zwei Wanderstunden weiter, das »Refugio« in Tisá (refugio.cz, sehr schön, mit kleinem Outdoorshop und toller Küche).
Hier lässt es sich gut Essen und Trinken:
Auf tschechischer Seite: Gutes, günstiges Bier gibt es am Aussichtsturm auf dem Schneeberg, leckere Mahlzeiten im Zeltplatz-Res-taurant in Ostrov und im Refugio in Tisá. Aufgrund vieler Kletterer bieten beide auch vegane Speisen an.
Auf deutscher Seite: Hier empfehlen sich die Ottomühle im Bielatal (ottomuehle.de) und – vor allem für Veggie-Gourmets – die urigen Bergwirtschaften auf Pfaffen- und Papststein (pfaffenstein.com, berggast.de)
»Wie in Kanada«, witzelt Katleen. Bei »Klášter«-Bier und Zucchinischnitzel verschaffen wir uns einen Überblick über die Etappen des Forststeigs, die wir im Großen und Ganzen bereits aus unseren vielen Kletterurlauben kennen. Nun genießen wir sie als Wanderer: Die Tour führt uns an der eindrucksvollen Felsenstadt Tisá vorbei zu den Sandsteintürmen von Rajec, folgt dann dem Grenzverlauf bis zum Zieselstein, der sich über eine Leiter erklimmen lässt, und verläuft danach auf deutscher Seite bis zur Kamphütte. Als wir nach rund fünf Stunden Waldeinsamkeit ihre Tür öffnen, schlägt uns bollernde Wärme entgegen. »Da seid ihr ja wieder«, begrüßen uns »Wanderlaus« Hubert und sein Freund Kevin. Die beiden haben es sich bereits gemütlich gemacht, den Kamin angefeuert und sich vom Förster, der kurz vorbeischaute, die »Trekking-Tickets« zeigen lassen. Dabei handelt es sich um Voucher, die man vor der Wanderung erwerben und vor Ort entwerten muss, auch auf den Zeltplätzen.Wir setzen uns zu den beiden in das holzvertäfelte Kaminzimmer, das nicht mehr bietet als Bänke und Tische, eine Metallplatte für die Kocher, Ikea-Regal und Kleiderhaken. Auch die Schlafräume erweisen sich als spartanisch eingerichtet, sie bestehen im Wesentlichen aus nackten Etagenbetten mit Holzplatte für die Isomatte. Vor der Hütte gibt es noch einen Regenwassertank und im Wald eine Komposttoilette – wie im hohen Norden … den kompletten Reisebericht findet ihr in der neuen OUTDOOR-Ausgabe 10/2020, ab 15.9 im Kiosk – und online als E-Paper.
Mehr über die Region: